Wir wandern aus - Vom Traum zur Realität: Unser Weg Richtung Schweiz – voller Mut, Überraschungen & neuer Chancen.
Was, wenn du eines Tages zurückblickst und feststellst, dass du einen Traum nie verwirklicht hast? Diese eine Frage veränderte alles für uns. In diesem Blog erzähle ich, wie wir beschlossen haben, in die Schweiz auszuwandern, wie schnell sich alles entwickelte und warum es sich jetzt schon wie die beste Entscheidung unseres Lebens anfühlt. Lies unsere Geschichte – vielleicht erkennst du dich darin wieder.
Ich weiss noch, wie ich mich fragte: Sind wir jetzt völlig verrückt geworden? Und gleichzeitig stieg da dieses warme Gefühl in mir auf. Eine Art Erleichterung. Ein „Ja“. Kein logisches Ja. Eher eines, das aus dem Bauch kam.
Die Frage, die alles veränderte
Ich stellte meinem Mann die klassische Frage:
„Stell dir vor, du liegst am Ende deines Lebens zurückblickend da.Gibt es etwas, das du berüst?Etwas, das du tief in dir immer wolltest, aber nie für möglich gehalten hast?“
Zuerst verneinte er, aber nach kurzem Zögern sagte er, dass er vielleicht gerne einmal für längere Zeit im Ausland gearbeitet hätte. Etwas, das er zu Beginn seiner Karriere ein halbes Jahr in Deutschland gemacht hatte und grossartig fand.
Allein an seinem Gesichtsausdruck sah ich, dass dies ein tief verborgener Wunsch war, begraben unter vielen Gründen, warum es angeblich nicht möglich sei.
Was sagst du da?
Für einen Moment war ich überrascht. Vor Nervosität musste ich lachen. Mein Mann – der sonst immer auf Sicherheit und Stabilität setzt – sprach ernsthaft über ein Abenteuer im Ausland. Aber ich sah sofort: Er meinte es wirklich ernst.
Nach meinem Kichern kam die Freude. Was für eine grossartige Idee: Gemeinsam einen völlig neuen Anfang machen, an einem unbekannten Ort in einem neuen Land. Wie aufregend ist das!
In dem Moment, als ich diesen Satz aussprach, schoss mir durch den Kopf: Sind wir etwa verrückt geworden? Gleichzeitig spürte ich ein warmes, unbestimmtes Gefühl, ein leises ‚Ja‘, das nicht rational, sondern tief aus dem Bauch kam – ein impulsives Vertrauen in das, was vor uns lag.“
Meinst du das wirklich?
Mein Mann war überrascht über meine begeisterte Reaktion. Und ich war ebenso überrascht über seinen verborgenen Traum. Wir lachten über den Moment, aber beschlossen sofort: Das werden wir ernsthaft prüfen.
Warum warten? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Wir sind noch jung genug, flexibel genug, und alles ist noch möglich.
Auswandern in die Schweiz: Der erste Schritt
Noch am selben Abend durchforsteten wir das Internet. Schnell stiessen wir auf die Schweiz als Auswanderungsziel.
Warum?
- Hausärtzt in der Schweiz: Es gibt eine grosse Nachfrage
- Das Gesundheitssystem ist hervorragend
- Wir sprechen gut Deutsch
- Und: Es ist ein wunderschönes Land
Am nächsten Abend nahm mein Mann bereits an einem Webinar für Ärzte teil, die im Ausland arbeiten möchten. Eine Woche später folgte ein Videogespräch mit einem Schweizer Vermittler. Und nur einen Tag später landete die erste Stellenanzeige in seinem Posteingang.
So schnell kann es gehen.
Wir wandern aus: alles kommt in Bewegung
Ab diesem Moment waren wir beide zu 100 % überzeugt: Wir wandern in die Schweiz aus.
An unserem ersten Wochenende begannen wir sofort mit dem Aussortieren unserer Sachen. Ich erstellte eine Übersicht mit drei Kategorien:
- Direkt ins Auto
- Kommt später mit dem Umzugswagen
- Wird eingelagert
Wir waren bereit.
Während ich Kiste um Kiste packte, stellte ich plötzlich fest, wie ein alter, vertrauter Song mir leise in den Sinn kam. Es war, als ob mein Körper bereits wusste, dass wir auf dem richtigen Weg waren – als ob das unvermeidliche Abenteuer mit jeder Packliste greifbarer wurde. Ein Moment, in dem ich für einen Augenblick innehalten und das sanfte Pochen meines Herzens wahrnehmen konnte
Eine völlig unerwartete Wendung
Zwei Wochen vor diesem alles verändernden Gespräch sass unser Gärtner noch bei uns am Tisch. Wir hatten beschlossen, unseren Garten komplett neu zu gestalten. Zum Zeitpunkt des Schreibens wäre dieses Projekt wahrscheinlich schon halb fertig gewesen.
Aber nein, kein neuer Garten für uns. Wir entscheiden uns für etwas viel Grösseres: Ein neues Leben in der Schweiz.
Alles geht plötzlich ganz schnell
Ab diesem Moment ging alles rasend schnell:
- Wir sagten dem Gärtner ab
- Mein Mann kündigte in seiner Hausarztpraxis
- Wir informierten unsere Familien
- Starteten mit Deutschunterricht für die Auswanderung
- Es folgten Gespräche mit Schweizer Praxisinhabern
- Ich kontaktierte Makler und Umzugsunternehmen
- Unser Haus wurde innerhalb kürzester Zeit zum Verkauf angeboten
- Mein Mann hospitierte in einer Praxis in Meiringen und fühlte sich sofort willkommen
- Ich erhielt eine persönliche Führung von der Frau des Arztes – eine unvergessliche Erfahrung
- Wir erhielten mehrere Angebote für unser Haus
- Mein Mann absolvierte sofort eine Deutschprüfung (eine Voraussetzung, um als Arzt in der Schweiz zu arbeiten)
Warum wir diesen Schritt wagen
Wir spüren es in jeder Faser: Das ist die richtige Entscheidung. Die Energie, die uns dieser Prozess jetzt schon gibt, ist unbeschreiblich. Das Kribbeln im Bauch, die Spannung des Neuen, die Euphorie, Träume zu verfolgen.
Natürlich gibt es keine Garantien – aber was, wenn man das leise Flüstern seines Herzens ignoriert? Wir haben uns entschieden, diesem inneren Ruf zu folgen. Lieber späten Bedauern entgegensehen, dass wir es nicht versucht haben, als ewig im sicheren Stillstand zu verharren. Es ist dieser unberechenbare, aber magische Funke, der uns antreibt, das Unbekannte zu umarmen.
Und du? Was ist dein tief verborgener Traum?
Stell dir vor, du blickst eines Tages auf dein Leben zurück.
Bereust du dann Dinge, die du getan hast? Oder eher das, was du nicht gewagt hast?
Was hat dich aufgehalten? Angst? Überzeugungen? Meinungen anderer?
Wir sind jedenfalls unglaublich froh, dass wir diesen Schritt gewagt haben. Nicht aus Impulsivität, sondern aus Überzeugung. Und ja, es ist aufregend. Aber auch grossartig. Schon allein wegen der neuen Energie, dem Gefühl des Lebens, des wirklichen Entscheidens für das, was dein Herz dir sagt.
Und du? Wovon träumst du heimlich? Schreib’s mir gern in die Kommentare.
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