Kreativität ist mein Kompass: sie zeigt mir, wie es mir geht – und was mir fehlt, wenn ich sie zu lange ignoriere.
Kreativität – warum sie für mich so wichtig ist
In dem, was ich mache, spiegelt sich mein Leben. Meine Kreativität zeigt mir, was – bewusst oder unbewusst – in meinem Kopf vor sich geht. In Farben, Formen und Materialien.
Ich weis, dass ich – wenn ich meine Fantasie länger unterdrücke und kaum noch kreativ bin – irgendwann sehr unzufrieden mit mir werde. Ich stehe mir dann selbst im Weg. Ich werde gereizt und sauer auf mich selbst.
Denn Kreativität, also etwas zu schaffen, ist für mich ein Ventil. Sie bringt mir Ruhe und Entspannung. Und sie schenkt mir tiefe Einblicke.
Kreativität ist ein wichtiger Teil meines Lebens
Ich kann genau daran erkennen, wie es mir geht. Was mich im Moment anspricht oder abstösst. Was mich glücklich macht – und was mich traurig oder wütend werden lässt.
Meine Art zu arbeiten, meine Kreativität, zeigt mir, wie ich über mich selbst denke. Worauf es in meinem Leben wirklich ankommt. Was in mir vorgeht. Wo ich im Leben stehe – und wie ich damit umgehe. Und ob ich mich wohl fühle oder nicht.
Wie ist das bei dir? Welche Bedeutung hat Kreativität für dich?
Wissen, was mir gut tut – und es trotzdem nicht tun
Trotzdem gab es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Phasen, in denen ich längere Zeit nicht kreativ war. Weil gerade „etwas anderes wichtiger war“. So redete ich es mir zumindest ein. Dabei weiss ich genau, wie gut es mir tut, wenn ich mit meinen Händen etwas mache.
Ich wusste es – und tat es trotzdem nicht. So ist das eben manchmal. Leider.
Und das bin ich auch…
Ich treffe eine Entscheidung: Es muss sich etwas ändern!
Vor ein paar Jahren spürte ich deutlich: So geht es nicht weiter. Ich musste wieder – und vor allem viel mehr – Kreativität in mein Leben bringen.
Ganz einfach, indem ich andere Entscheidungen traf.
Also sagte ich mir:
„Ich gehe auf die Suche nach dem, was ich wirklich will.“
Diese Fragen haben mir in diesem Prozess sehr geholfen:
- Was macht mich glücklich?
- Wobei tanke ich Energie auf?
- Was macht mir Spass und fühlt sich gut an?
- Was entspannt mich?
- Was fordert mich immer wieder neu heraus?
- Wie kann ich mich und andere inspirieren?
- Was kann ich alleine tun, aber auch gut mit anderen?
- Was geht schnell zwischendurch – und was lässt sich zu grossen Projekten ausbauen?
Okay, ein bisschen kreativ war ich schon…
Ich war viele Jahre lang kreativ: ich habe gemalt und mit Stein gearbeitet. Aber irgendwann hörte ich damit auf. Denn so sehr ich Malen oder Bildhauerei auch mochte – irgendetwas fehlte mir immer.
Damals wusste ich nicht, was genau es war. Aber seit ich Anfang 2019 meine Liebe zur Wolle, zum Spinnen und Weben entdeckt habe, verstehe ich besser, was mir damals gefehlt hat.
Wenn ich heute auf meine abstrakten Gemälde zurückblicke, merke ich: Sie waren wie mein Leben damals – gross, dramatisch, laut, oft schwer zu verstehen. Es waren intensive Jahre…
Auch das Bildhauern war keine leichte Zeit. Ich fühlte mich oft einsam. Mein Leben war hart, kalt – wie Stein.
Ich hörte auf, als meine Schulter vom Hämmern schmerzte. Kein Wunder: ich arbeitete immer hart. Ich strengte mich übermässig an. Perfektionistisch. Bis zum Äussersten. Und war oft viel zu streng mit mir selbst.
Gut, dass ich aufgehört habe!
Es darf ruhig weich sein
Lange musste ich nicht nach einem neuen Hobby suchen. Und schon gar nicht weit – denn das Schöne lag direkt vor meiner Haustür: die Schafe des Nachbarn, gleich hinter unserem Garten.
Und so begann 2019 mein grosses Wolle-Abenteuer…
Und dein Wolle-Abenteuer?
Wie und wann hat dein Wolle-Abenteuer angefangen? Erinnerst du dich noch an das erste Mal, als du Wolle in den Händen hattest, deine Gedanken davonzogen – und du dich gefragt hast, was du daraus alles machen könntest?
COMMENTS